Lernen findet schon im ersten Moment der Kontaktaufnahme statt. D.h. ich habe gleich zu Beginn die Möglichkeit, die Atmosphäre ganz bewußt (positiv) zu gestalten.

Dazu brauche ich ein grundlegendes Wissen über die Körpersprache des jeweiligen Tieres. Dies ist in meinen Augen der effektivste Schlüssel zu dem Tier, denn sie sprechen ja nicht unsere Sprache. Aber ich als Mensch kann mich ganz leicht auf ihre Sprachebene begeben.

Nun liegt es an uns, daß das Tier den Kontakt mit uns als angenehm empfindet, d.h. ich kann die Lernschritte bewußt ganz klein halten und somit über viel positive Bestätigung Aufmerksamkeit erlangen.

Ich kann das, was das Tier am meisten liebt, als Verstärker oder als Belohnung einsetzen oder in Aussicht stellen (Motivation), später natürlich auch variabel. Damit erreiche ich eine "will to please" Arbeitsatmosphäre. Das Tier möchte gefallen, es möchte mit mir zusammenarbeiten ... und genau das ist mein Ziel!

Tiere, die vorbelastet sind und den Mensch generell als "negativ" empfunden bzw. erlebt haben, brauchen gerade zu Beginn des Lernens einen Mensch, der über viel Feingefühl für das richtige timing hinsichtlich Körpersprache und Belohnung verfügt.

Ist das gegeben, kann man fasziniert zuschauen, wie sich das Desinteresse in Interesse wandelt, wie immer öfter Beobachten und Augenkontakt zustande kommt, wie ein langsames Annähern stattfindet.

Lernen ist so spannend individuell!